Stuttgart (epd). Die Evangelische Landeskirche in Württemberg braucht nach Ansicht ihres Kulturrats ein eigenes Kulturbüro. Für die Pflege des Netzwerks zwischen Kirche, Kunst und Kultur sei eine solche Einrichtung unerlässlich, sagte der Landessynodale Robby Höschele am Donnerstag in Stuttgart. Er gab der Frühjahrssynode seinen ersten Kulturbericht als Vorstandsmitglied des landeskirchlichen Kulturrats.Auch sollte eine Zusammenarbeit mit der badischen Landeskirche auf dem Kultursektor überprüft werden, sagte Höschele. Des Weiteren regte er an, ergänzend zum landeskirchlichen Kunstpreis einen Kulturpreis oder Predigtpreis zu entwickeln. Gefördert werden sollten zudem regelmäßige Großveranstaltungen, bei denen die Kirche wesentliche Themen in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen könne.Der Synodale kritisierte, dass in Württemberg die Zusammenarbeit zwischen Kirche, Kunst und Kultur nach dem Reformationsjubiläum 2017 abrupt abgebrochen sei. Bei manchen Künstlern sei dadurch der Eindruck entstanden, das kulturelle Interesse von Kirche beschränke sich auf Anlässe, bei denen sie etwas zu feiern habe.Höschele bedauerte, dass ästhetische und kulturelle Kompetenz noch nicht in der Vikarsausbildung verankert seien. Er warb außerdem dafür, die Kirchenmusik als Teil der strategischen Planung der Landeskirche zu verstehen und zu nutzen. Der Kulturrat spreche sich dafür aus, die Sonderpfarrstelle des Kunstbeauftragten der Landeskirche in vollem Umfang zu erhalten. (0799/ 21.03.2019)
>>> 1. Kulturbericht 2019 des Kulturrats der Evang. Landeskirche Württemberg